Die Gemeinde Asselfingen hat ein neues Wahrzeichen – oder besser gesagt: sechs. Nur die Beleuchtung fehlt noch, die die Stelen auch bei Dunkelheit ins rechte Licht setzen wird, indem sie sie aus einem Meter Abstand anstrahlen wird.
Asselfingen, durch die Hohlenstein-Stadelhöhle „Heimatort" der einzigartigen eiszeitlichen Löwenmensch-Figur, hat an seinen beiden Ortseingängen jeweils drei Löwenmensch-Skulpturen im Abstand von 30 Metern aufgestellt.
Das Design, die CAD-Freiformflächen und Konstruktion sowie der Formenbau stammen aus Unterelchingen von der Firma BUSSE Design+Engineering. Laminiert und gefertigt wurden die Bauteile dann durch die Niederstotzinger Firma Waltl Prototypen.
Die Region möchte ihr Eiszeit-Erbe stärker in den Fokus rücken; der altsteinzeitliche Löwenmensch ist inzwischen zum Symbol auch der Schwäbischen Alb als Tourismusregion avanciert. Asselfingen will sich als Eiszeitgemeinde etablieren – auch wenn sich der originale Löwenmensch – jenes etwa 40.000 Jahre alte Eiszeit-Kunstwerk, das das älteste bekannte von Menschenhand geschaffene Mischwesen aus Mensch und Tier darstellt – im Ulmer Museum befindet. Denn gefunden wurde der vermutlich einst alskultische Figur genutzte Löwenmensch in Fragmenten in der Karsthöhle Hohlenstein-Stadel auf dem Gebiet Asselfingens, unweit vom Weiler Lindenau.
Durch ein Leader-Projekt gefördert, gehen die neuen Skulpturen seriell auf zeitgenössische Weise und mit zeitgenössischen Materialien auf die Erarbeitung der eiszeitlichen Figur aus einem Mammutstoßzahn ein:
Die jeweils erste Figur, wenn man auf Asselfingen zufährt, zeigt stilisiert einen noch klar erkennbaren elfenbeinfarbenen Stoßzahn, aus dessen Spitze Kopf und Schultern der Löwenmensch-Figur bereits herausgeschnitzt erscheinen. Bei Skulptur zwei hat der Löwenmensch bereits freigelegte Pranken, seine gesamte untere Hälfte ab dem Bauchnabel aber steckt noch im „Mammutstoßzahn" der Skulptur.
Die jeweils dritte Skulptur zeigt die komplett herausgearbeitete eiszeitliche Kunstfigur, auch die Spitze des Stoßzahns, die auf den beiden ersten Skulpturen noch sichtbar ist, fehlt. Im Zuge der Neugestaltung der Asselfinger Ortsmitte soll dem Löwenmenschen in absehbarer Zeit noch eine weitere Ehre zuteilwerden, so Asselfingens Bürgermeister Armin Bollinger: Der Platz in der Ortsmitte bei der denkmalgeschützten St.-Pantaleon-Kirche soll im kommenden Jahr als „Platz des Löwenmenschen" ausgeschildert werden.